Aktualisieren von SUSE Linux Enterprise

Inhaltsverzeichnis

10.1. Aktualisieren von SUSE Linux Enterprise
10.2. Installieren von Service Packs
10.3. Software-Änderungen von Version 9 zu Version 10

Zusammenfassung

SUSE® Linux Enterprise bietet die Möglichkeit, ein vorhandenes System ohne komplette Neuinstallation auf die neue Version zu aktualisieren. Es ist keine neue Installation erforderlich. Alte Daten, wie Home-Verzeichnisse und Systemkonfigurationen, bleiben erhalten. Während der Lebensdauer des Produkts können Sie Service Packs installieren, um die Systemsicherheit zu gewährleisten und Softwarefehler zu beheben. Führen Sie die Installation von einem lokalen CD- oder DVD-Laufwerk oder von einer zentralen Netzwerkinstallationsquelle durch.

Aktualisieren von SUSE Linux Enterprise

Folgen Sie den Schritten in diesem Abschnitt, wenn Sie z. B. eine Aktualisierung von SUSE Linux Enterprise Server 9 auf SUSE Linux Enterprise Server 10 durchführen möchten. Sie können diese Schritte durchführen, wenn Sie eine Aktualisierung von SUSE Linux Enterprise 10 SP1 auf SUSE Linux Enterprise 10 SP2 durchführen möchten.

Software weist normalerweise von Version zu Version mehr „Umfang“ auf. Folglich sollten Sie vor dem Aktualisieren mit df den verfügbaren Partitionsspeicher überprüfen. Wenn Sie befürchten, dass demnächst kein Speicherplatz mehr zur Verfügung steht, sichern Sie die Daten vor der Aktualisierung und partitionieren Sie Ihr System neu. Es gibt keine Faustregel hinsichtlich des Speicherplatzes einzelner Partitionen. Die Platzanforderungen hängen von Ihrem bestimmten Partitionsprofil und von der ausgewählten Software ab.

Vorbereitung

Kopieren Sie vor der Aktualisierung die alten Konfigurationsdateien auf ein separates Medium, beispielsweise ein Bandlaufwerk, eine Wechselfestplatte, einen USB-Stick oder ein ZIP-Laufwerk, um die Daten zu sichern. Dies gilt hauptsächlich für die in /etc gespeicherten Dateien sowie einige der Verzeichnisse und Dateien in /var und /opt. Zudem empfiehlt es sich, die Benutzerdaten in /home (den HOME-Verzeichnissen) auf ein Sicherungsmedium zu schreiben. Melden Sie sich zur Sicherung dieser Daten als root an. Nur Benutzer root verfügt über die Leseberechtigung für alle lokalen Dateien.

Notieren Sie sich vor der Aktualisierung die Root-Partition. Mit dem Befehl df / können Sie den Gerätenamen der Root-Partition anzeigen. In Beispiel 10.1, „Über df -h angezeigte Liste“ ist /dev/hda3 die Root-Partition, die Sie sich notieren sollten (eingehängt als /).

Beispiel 10.1. Über df -h angezeigte Liste

Filesystem     Size  Used Avail Use% Mounted on
/dev/hda3       74G   22G   53G  29% /
tmpfs          506M     0  506M   0% /dev/shm
/dev/hda5      116G  5.8G  111G   5% /home
/dev/hda1       44G    4G   40G   9% /data

Potenzielle Probleme

Wenn Sie ein standardmäßiges System von der Vorgängerversion auf diese Version aktualisieren, ermittelt YaST die erforderlichen Änderungen und nimmt sie vor. Abhängig von den individuellen Anpassungen, die Sie vorgenommen haben, kommt es bei einigen Schritten der vollständigen Aktualisierung zu Problemen und Ihnen bleibt nur die Möglichkeit, Ihre Sicherungsdaten zurückzukopieren. Überprüfen Sie die folgenden Aspekte, bevor Sie das Systemupdate starten.

Überprüfen von "passwd" und "group" in "/etc"

Stellen Sie vor dem Aktualisieren des Systems sicher, dass /etc/passwd und /etc/group keine Syntaxfehler enthalten. Rufen Sie hierzu die Überprüfungs-Dienstprogramme pwck und grpck als root auf und beseitigen Sie sämtliche gemeldeten Fehler.

PostgreSQL

Führen Sie vor der Aktualisierung von PostgreSQL (postgres) den dump-Vorgang für die Datenbanken durch. Ziehen Sie die man-Seite zu pg_dump zurate. Dies ist nur erforderlich, wenn Sie PostgreSQL bereits vor der Aktualisierung verwendet haben.

Aktualisieren mit YaST

Im Anschluss an die in Abschnitt 10.1.1, „Vorbereitung“ erläuterte Vorbereitung kann Ihr System nun aktualisiert werden:

  1. Bereiten Sie einen optionalen Installationsserver vor. Hintergrundinformationen erhalten Sie unter Abschnitt 4.2.1, „Einrichten eines Installationsservers mithilfe von YaST“.

  2. Booten Sie das System wie zu Installationszwecken (siehe Beschreibung in Abschnitt 3.3, „Systemstart für die Installation“). Wählen Sie in YaST eine Sprache aus und klicken Sie im Dialogfeld Installationsmodus auf Aktualisieren. Wählen Sie nicht die Option Neuinstallation.

  3. YaST ermittelt, ob mehrere Stammpartitionen vorhanden sind. Wenn nur eine vorhanden ist, fahren Sie mit dem nächsten Schritt fort. Wenn mehrere vorhanden sind, wählen Sie die richtige Partition aus und bestätigen Sie mit Weiter (im Beispiel in Abschnitt 10.1.1, „Vorbereitung“ wurde /dev/hda3 ausgewählt). &YaST liest die alte fstab auf dieser Partition, um die hier aufgeführten Dateisysteme zu analysieren und einzuhängen.

  4. Passen Sie im Dialogfeld Installationseinstellungen die Einstellungen gemäß Ihren Anforderungen an. Normalerweise können die Standardeinstellungen unverändert übernommen werden, wenn Sie Ihr System jedoch erweitern möchten, überprüfen Sie die in den Untermenüs von Software-Auswahl aufgeführten Pakete (und aktivieren Sie sie gegebenenfalls) oder fügen Sie die Unterstützung für zusätzliche Sprachen hinzu.

    1. Klicken Sie auf Optionen für das Update, um nur Software zu aktualisieren, die bereits installiert ist (Nur installierte Pakete aktualisieren), oder um dem System gemäß ausgewählter Schemata neue Software und Funktionen hinzuzufügen. Sie sollten den Vorschlag akzeptieren. Mit YaST können Sie später Anpassungen vornehmen.

    2. Sie haben zudem die Möglichkeit, verschiedene Systemkomponenten zu sichern (Datensicherung). Durch Sicherungen wird der Aktualisierungsvorgang verlangsamt. Verwenden Sie diese Option, wenn Sie über keine aktuelle Systemsicherung verfügen.

  5. Klicken Sie auf Übernehmen und bestätigen Sie Update starten, um den Vorgang der Softwareinstallation zu starten.

Lesen Sie am Ende der Installation die Versionshinweise und klicken Sie auf Beenden, um den Computer neu zu starten und sich anzumelden.