Kapitel 41. Der HTTP-Server Apache

Inhaltsverzeichnis

41.1. Schnellstart
41.2. Konfigurieren von Apache
41.3. Starten und Beenden von Apache
41.4. Installieren, Aktivieren und Konfigurieren von Modulen
41.5. Aktivieren von CGI-Skripts
41.6. Einrichten eines sicheren Webservers mit SSL
41.7. Vermeiden von Sicherheitsproblemen
41.8. Fehlerbehebung
41.9. Weitere Informationen

Zusammenfassung

Mit einem Marktanteil von mehr als 70 % ist der Apache HTTP-Server (Apache) laut einer http://www.netcraft.com/-Umfrage im November 2005 der weltweit am häufigsten eingesetzte Webserver. Der von Apache Software Foundation (http://www.apache.org/), entwickelte Apache-Server läuft auf fast allen Betriebssystemen. SUSE® Linux Enterprise Server enthält Apache Version 2.2. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Apache installiert, konfiguriert und eingerichtet wird. Sie lernen SSL, CGI und weitere Module kennen und erfahren, wie Sie bei Problemen mit dem Webserver vorgehen.

41.1. Schnellstart

In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Sie Apache in kürzester Zeit installieren und einrichten. Zur Installation und Konfiguration von Apache müssen Sie als Root-Benutzer angemeldet sein.

41.1.1. Voraussetzungen

Vergewissern Sie sich, dass folgende Voraussetzungen erfüllt sind, bevor Sie den Apache-Webserver einrichten:

  1. Das Netzwerk des Computers ist ordnungsgemäß konfiguriert. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter Kapitel 31, Grundlegendes zu Netzwerken.

  2. Durch Synchronisierung mit einem Zeitserver ist sichergestellt, dass die Systemzeit des Computers genau ist. Die exakte Uhrzeit ist für Teile des HTTP-Protokolls nötig. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter Kapitel 33, Zeitsynchronisierung mit NTP.

  3. Die neuesten Sicherheitsaktualisierungen sind installiert. Falls Sie sich nicht sicher sind, führen Sie YaST-Online-Update aus.

  4. In der Firewall ist der Standardport des Webservers (Port 80) geöffnet. Lassen Sie dazu in SUSEFirewall2 den Service HTTP-Server in der externen Zone zu. Diese Konfiguration können Sie in YaST vornehmen. Weitere Informationen erhalten Sie unter Abschnitt 44.4.1, „Konfigurieren der Firewall mit YaST“.

41.1.2. Installation

Apache ist in der Standardinstallation von SUSE Linux Enterprise Server nicht enthalten. Zur Installation starten Sie YaST und wählen Sie Software+Software-Management aus. Wählen Sie dann Filter+Schemata und schließlich Web- and LAMP-Server aus. Bestätigen Sie die Installation der abhängigen Pakete, um den Installationsvorgang abzuschließen.

Apache wird mit einer voreingestellten Standardkonfiguration installiert. Hierzu zählt sowohl das Multiprocessing-Modul (MPM) apache2-prefork als aus das Modul PHP5. Weitere Informationen zu Modulen erhalten Sie unter Abschnitt 41.4, „Installieren, Aktivieren und Konfigurieren von Modulen“.

41.1.3. Start

Um Apache zu starten und sicherzustellen, dass Apache automatisch bei jedem Systemstart gestartet wird, öffnen Sie YaST und wählen Sie System+Systemdienste (Runlevel) aus. Suchen Sie dann nach apache2 und aktivieren Sie den Service. Der Webserver wird sofort gestartet. Wenn Sie Ihre Änderungen nun mit Beenden speichern, wird Apache beim Systemstart automatisch in Runlevel 3 und 5 gestartet. Weitere Informationen zu den Runlevels in SUSE Linux Enterprise Server und eine Beschreibung des YaST-Runlevel-Editors finden Sie in Abschnitt 20.2.3, „Konfigurieren von Systemdiensten (Runlevel) mit YaST“.

Über die Shell starten Sie Apache mit dem Befehl rcapache2 start. Mit dem Befehl chkconfig -a apache2 stellen Sie sicher, dass Apache beim Systemstart automatisch in Runlevel 3 und 5 gestartet wird.

Sofern Sie beim Start von Apache keine Fehlermeldungen erhalten haben, müsste der Webserver nun laufen. Starten Sie einen Webbrowser und öffnen Sie http://localhost/. Nun sollte eine Apache-Testseite mit folgendem Text geöffnet werden: „If you can see this, it means that the installation of the Apache Web server software on this system was successful“ (Wenn diese Seite angezeigt wird, wurde die Apache-Webserver-Software erfolgreich auf diesem System installiert). Wenn diese Seite nicht angezeigt wird, lesen Sie den Abschnitt Abschnitt 41.8, „Fehlerbehebung“.

Nachdem der Webserver nun läuft, können Sie eigene Dokumente hinzufügen, die Konfiguration an Ihre Anforderungen anpassen und weitere Module mit den benötigten Funktionen installieren.