Dieser Abschnitt zeigt Ihnen, wie Sie Ihr System für OCFS2 konfigurieren und OCFS2-Volumes erstellen.
Führen Sie vor der Konfiguration die folgenden Schritte aus:
Initialisieren bzw. konfigurieren Sie nach Bedarf RAIDs auf den SAN-Festplatten, um die Geräte vorzubereiten, die Sie für Ihre OCFS2-Volumes verwenden möchten. Belassen Sie die Geräte als freien Speicher.
Generell empfiehlt es sich, Anwendungs- und Datendateien auf verschiedenen OCFS2-Volumes zu speichern. Zwingend erforderlich ist dies allerdings nur, wenn für die Anwendungs- und Daten-Volumes unterschiedliche Einhängeanforderungen gelten. Für das Oracle RAC-Datenbank-Volume sind beispielsweise die Einhängeoptionen datavolume und nointr erforderlich, für das Oracle Home-Volume dürfen diese hingegen auf gar keinen Fall verwendet werden.
Vergewissern Sie sich, dass die Pakete ocfs2console
und ocfs2-tools
installiert sind. Diese Pakete können Sie bei Bedarf mit YaST oder über die Kommandozeile installieren. Anleitungen zur Installation mit YaST erhalten Sie in Abschnitt 14.1.6, „OCFS2-Pakete“.
Vor der Erstellung von OCFS2-Volumes müssen Sie die OCFS2-Dienste konfigurieren. Im folgenden Verfahren erstellen Sie die Datei /etc/ocfs2/cluster.conf
und speichern diese Datei auf allen Knoten. Danach erstellen und starten Sie den O2CB-Cluster-Dienst (o2cb).
Die Anleitung in diesem Abschnitt ist für jeden Cluster-Knoten gesondert durchzuführen.
Öffnen Sie ein Terminalfenster und melden Sie sich als root
-Benutzer (bzw. als Benutzer mit gleichwertigen Berechtigungen) an.
Wenn der o2cb-Cluster-Dienst noch nicht aktiviert ist, geben Sie Folgendes ein:
chkconfig --add o2cb
Beim Hinzufügen eines neuen Diensts stellt der Befehl chkconfig sicher, dass der Dienst in jeder Ausführungsebene entweder über einen "start"- oder einen "kill"-Eintrag verfügt.
Wenn der ocfs2-Dienst noch nicht aktiviert ist, geben Sie Folgendes ein:
chkconfig --add ocfs2
Konfigurieren Sie den o2cb-Cluster-Diensttreiber so, dass er beim Systemstart geladen wird.
Geben Sie Folgendes ein:
/etc/init.d/o2cb configure
Geben Sie an der Eingabeaufforderung Load O2CB driver on boot (y/n) [n]
(O2CB-Treiber beim Systemstart laden (j/n) [n]) Folgendes ein:
y
(yes) to enable load on boot. ((Ja), damit der Treiber beim Systemstart geladen wird.)
Geben Sie an der Eingabeaufforderung Cluster to start on boot (Enter “none” to clear) [ocfs2]
(Beim Systemstart zu startendes Cluster (zum Löschen “Keines” eingeben) [ocfs2]) Folgendes ein:
none
Nehmen Sie diesen Eintrag nur vor, wenn Sie OCFS2 zum ersten Mal einrichten bzw. den Dienst zurücksetzen wollen. Im nächsten Schritt bei der Einrichtung der Datei /etc/ocfs2/cluster.conf
geben Sie den Cluster-Namen an.
Mit dem Dienstprogramm ocfs2console können Sie die Datei /etc/ocfs2/cluster.conf
einrichten und auf allen Mitgliedsknoten des Clusters speichern.
Diese Datei sollte auf allen Knoten im Cluster identisch sein. Führen Sie die folgenden Schritte aus, um den ersten Knoten einzurichten. Danach können Sie dem Cluster mit ocfs2console dynamisch weitere Knoten hinzufügen und die Datei cluster.conf
auf alle Knoten übertragen.
Wenn Sie jedoch andere Einstellungen ändern, beispielsweise den Cluster-Namen oder die IP-Adresse, müssen Sie den Cluster neu starten, damit die Änderungen wirksam werden (siehe Schritt 6).
Öffnen Sie die Bedienoberfläche von ocfs2console durch folgende Eingabe:
ocfs2console
Wählen Sie in ocfs2console die Option + aus.
Wenn noch keine cluster.conf vorhanden ist, wird die Datei nun mit dem Standard-Cluster-Namen ocfs2
erstellt. Den Cluster-Namen können Sie nach Belieben ändern.
Klicken Sie im Dialogfeld "Knotenkonfiguration" auf
, um das Dialogfeld "Knoten hinzufügen" zu öffnen.
Geben Sie im Dialogfeld "Knoten hinzufügen" einen einmaligen Namen für den Primärknoten, eine eindeutige IP-Adresse (z. B. 192.168.1.1
) und die Portnummer (optional, Standard ist 7777) ein und klicken Sie anschließend auf .
ocfs2console weist den Knoten nun der Reihe nach Steckplätze von 0 bis 254 zu.
Klicken Sie im Dialogfeld "Knotenkonfiguration" auf
und danach auf , um das Dialogfeld zu schließen.
Klicken Sie auf cluster.conf
auf alle Knoten zu übertragen.
Wenn Sie das OCFS2-Cluster neu starten müssen, damit Änderungen wirksam werden, geben Sie die folgenden Zeilen ein. Warten Sie nach jeder Zeile kurz auf das
des Prozesses./etc/init.d/o2cb stop
/etc/init.d/o2cb start
Zum Erstellen eines OCFS2-Dateisystems und zum Hinzufügen neuer Cluster-Knoten sollten Sie nur einen der Knoten im Cluster verwenden.
Öffnen Sie ein Terminalfenster und melden Sie sich als root
-Benutzer (bzw. als Benutzer mit gleichwertigen Berechtigungen) an.
Wenn der O2CB-Cluster-Dienst offline ist, starten Sie ihn durch Eingabe des folgenden Befehls und warten Sie auf das
des Prozesses.
/etc/init.d/o2cb online ocfs2
Ersetzen Sie
durch den Cluster-Namen Ihres OCFS2-Clusters.
ocfs2
Das OCFS2-Cluster muss online sein, da vor der Formatierung sichergestellt werden muss, dass das Volume noch nicht auf einem Knoten des Clusters eingehängt ist.
Erstellen und formatieren Sie das Volume mit einer der folgenden Methoden:
Gehen Sie in EVMSGUI zur Seite "Volumes", wählen Sie
+ aus und legen Sie die Konfiguration fest.Verwenden Sie das Dienstprogramm mkfs.ocfs2. Eine Beschreibung der Syntax dieses Befehls finden Sie auf der zugehörigen Manualpage.
Klicken Sie in ocfs2console auf + , wählen Sie in der Liste der verfügbaren Geräte das Gerät aus, auf dem Sie das OCFS2-Volume erstellen möchten, legen Sie die Konfiguration des Volumes fest und klicken Sie auf , um das Volume zu formatieren.
Die empfohlenen Einstellungen entnehmen Sie bitte der folgenden Tabelle.