Wenn der Kernel von SUSE® Linux Enterprise Server für IBM-System z aktualisiert oder geändert wird, kann es zu einem versehentlichen Neustart des Systems in einem instabilen Zustand kommen, sodass Fehler bei Standardprozeduren von IPLing im installierten System auftreten. Dies tritt häufig dann auf, wenn ein neuer oder aktualisierter SUSE Linux Enterprise Server-Kernel installiert und das Programm zipl nicht ausgeführt wurde, um den IPL-Datensatz zu aktualisieren. Verwenden Sie in diesem Fall das Standardinstallationspaket als Rettungssystem, von dem aus das Programm zipl zur Aktualisierung des IPL-Datensatzes ausgeführt werden kann.
![]() | Bereitstellen der Installationsdaten |
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Damit diese Methode funktioniert, müssen die SUSE Linux Enterprise Server-Installationsdaten für IBM-System z verfügbar sein. Genauere Informationen hierzu erhalten Sie unter Abschnitt „Bereitstellen der Installationsdaten“ (Kapitel 2, Vorbereitung der Installation, ↑Architekturspezifische Informationen) in Architekturspezifische Informationen. Darüber hinaus benötigen Sie die Kanalnummer des Geräts und die Nummer der Partition innerhalb des Geräts, die das Stammdateisystem der SUSE Linux Enterprise Server-Installation enthält. |
Führen Sie zuerst IPL für das SUSE Linux Enterprise Server-Installationssystem von IBM-System z aus, wie im Handbuch Architecture-Specific Information beschrieben. Anschließend wird eine Liste der Auswahlmöglichkeiten für den Netzwerkadapter angezeigt.
Wählen Sie 4
und anschließend 3 (Rettungssystem starten) aus, um das Rettungssystem zu starten. Je nach Installationsumgebung müssen Sie jetzt die Parameter für den Netzwerkadapter und die Installationsquelle angeben. Das Rettungssystem wird geladen und abschließend wird folgende Anmeldeeingabeaufforderung angezeigt:Skipped services in runlevel 3: nfs nfsboot Rescue login:
Nun können Sie sich ohne Passwort als Benutzer root
anmelden.
Zu diesem Zeitpunkt sind noch keine Festplatten konfiguriert. Sie müssen Sie konfigurieren, um fortfahren zu können.
Prozedur 52.3. Konfigurieren von DASDs
Konfigurieren Sie DASDs mit folgendem Befehl:
dasd_configure 0.0.0150 1 0
DASD wird an den Kanal 0.0.0150 angeschlossen. Mit 1
wird die Festplatte aktiviert (durch eine 0
an dieser Stelle würde die Festplatte deaktiviert). Die 0
steht für „kein DIAG-Modus“ für den Datenträger (mit einer 1
würde DAIG an dieser Stelle für den Zugriff auf die Festplatte aktiviert).
Nun ist DASD online (dies kann mit dem Befehl cat /proc/partitions überprüft werden) und kann für nachfolgende Befehle verwendet werden.
Prozedur 52.4. Konfigurieren einer zFCP-Festplatte
Für die Konfiguration einer zFCP-Festplatte muss zunächst der zFCP-Adapter konfiguriert werden. Das geschieht mit folgendem Befehl:
zfcp_host_configure 0.0.4000 1
0.0.4000
ist der Kanal, an den der Adapter angeschlossen ist. Die 1
steht für "aktivieren" (mit einer 0
an dieser Stelle würde der Adapter deaktiviert).
Nach dem Aktivieren des Adapters kann die Festplatte konfiguriert werden. Das geschieht mit folgendem Befehl:
zfcp_disk_configure 0.0.4000 1234567887654321 8765432100000000 1
0.0.4000
ist die zuvor verwendete Kanal-ID, 1234567887654321
ist die WWPN (World wide Port Number) und 8765432100000000
die LUN (logical unit number). Mit 1
wird die Festplatte aktiviert (durch eine 0
an dieser Stelle würde die Festplatte deaktiviert).
Nun ist die zFCP-Festplatte online (dies kann mit dem Befehl cat /proc/partitions überprüft werden) und kann für nachfolgende Befehle verwendet werden.
Wenn alle benötigten Festplatten online sind, kann das Root-Gerät eingehängt werden. Wenn sich das Root-Gerät beispielsweise auf der zweiten Partition des DASD-Geräts (/dev/dasda2
) befindet, lautet der entsprechende Befehl mount /dev/dasda2 /mnt.
![]() | Dateisystemkonsistenz |
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Wenn das installierte System nicht richtig heruntergefahren wurde, empfiehlt es sich, vor dem Einhängen die Dateisystemkonsistenz zu überprüfen. Dadurch werden unerwünschte Datenverluste vermieden. Geben Sie für dieses Beispiel den Befehl fsck |
Mit dem Befehl mount können Sie überprüfen, ob das Dateisystem richtig eingehängt werden konnte.
Ändern Sie das auf dem System installierte Root-Gerät mit dem Befehl chroot, damit die Konfigurationsdatei mit dem Befehl zipl
aus der Konfiguration des installierten Root-Geräts und nicht vom Rettungssystem abgelesen wird:
Führen Sie jetzt den Befehl zipl aus, um den IPL-Datensatz erneut mit den richtigen Werten zu speichern:
Beispiel 52.3. Installieren des IPL-Datensatzes mit dem Befehl "zipl"
sh-2.05b# zipl building bootmap : /boot/zipl/bootmap adding Kernel Image : /boot/kernel/image located at 0x00010000 adding Ramdisk : /boot/initrd located at 0x00800000 adding Parmline : /boot/zipl/parmfile located at 0x00001000 Bootloader for ECKD type devices with z/OS compatible layout installed. Syncing disks.... ...done
Schließen Sie zum Beenden des Rettungssystems die mit dem Befehl chroot geöffnete Shell mit exit. Um Datenverluste zu vermeiden, leeren Sie alle nicht gespeicherten Puffer, indem Sie die darin enthaltenen Daten mit dem Befehl sync auf der Festplatte speichern. Ändern Sie jetzt das root-Verzeichnis des Rettungssystems und hängen Sie das Root-Gerät der SUSE Linux Enterprise Server-Installation für IBM-System z aus.
Beispiel 52.4. Aushängen des Dateisystems
SuSE Instsys suse:/mnt # cd / SuSE Instsys suse:/ # umount /mnt
Halten Sie das Rettungssystem mit dem Befehl halt an. Für das SUSE Linux Enterprise Server-System kann jetzt IPLed ausgeführt werden, wie unter Abschnitt 3.9.10, „IBM-System z: Ausführen von IPL für das installierte System“ beschrieben.